Grammatische Zweifelsfälle als Lerngegenstand im Deutschunterricht
Prof. Dr. Astrid Müller & Prof. Dr. Renata Szczepaniak
Laufzeit: 01.10.2016-15.02.2017
Handlungsfeld: Kooperation Fächer & Fachdidaktik (HF 1)
Im Deutschunterricht hat das Zweifeln keinen guten Ruf und findet kaum Platz, denn es besteht immer noch die Auffassung, dass es jeweils nur eine richtige und eine richtig gute sprachliche Form gibt.
Für viele grammatische Bereiche trifft dies auch zu, aber Sprache befindet sich in einem ständigen Wandel, sodass es immer wieder gleichrangige sprachliche Varianten gibt (wegen dem Regen /des Regens; der Krake/die Krake, während des Flugs/Fluges). Im Mittelpunkt des Kooperationsseminars (germanistische Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik) soll deshalb zum einen die Erkundung von grammatischen Zweifelsfällen in ihrem Verhältnis zum Sprachsystem und Sprachgebrauch stehen und zum anderen aus didaktischer Perspektive Zweifeln als Ressource zum aktiven Lernen betrachtet werden. Grammatische Zweifelsfälle sind somit sowohl für die Studierenden als auch für ihre künftigen Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit zum entdeckenden und eigenaktiven Lernen und zu Einblicken in das Sprachsystem und seine Veränderungen im Sprachgebrauch.