Peer-to-Peer-Tutoring als Ansatz zur gemeinsamen Bearbeitung inklusionsrelevanter Fragestellungen von Studierenden der Regel- und Sonderpädagogik
Dr. Marie-Luise Schütt & Prof. Dr. Gabi Ricken
Laufzeit: 01.05.2017-30.04.2018
Handlungsfeld: Inklusion (HF 3)
Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat sich Deutschland zur Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems verpflichtet. Zweifellos sind kompetente Lehrkräfte unabdingbar, um sich dieser Verpflichtung erfolgreich zu nähern. Nicht nur die Studierenden des Lehramts Sonderpädagogik (LAS), sondern auch Studierende des Lehramts der Primar- und Sekundarstufe I (LAPS), des Lehramts an Gymnasien (LAGym) und des Lehramts an Beruflichen Schulen (LAB) sind gefordert, sich mit inklusionspädagogischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Dazu soll das vorliegende Projekt auf zwei Umsetzungsebenen einen Beitrag liefern und die Forschungstätigkeiten im Handlungsfeld 3 Inklusion des Projekts ProfaLe stärken:
I. Etablierung eines Peer-to-Peer-Tutoring-Angebots an der Fakultät Erziehungswissenschaft: Zu den empirisch festgestellten Gelingensbedingungen für inklusive Lehr- und Lernprozesse zählt die Teamarbeit zwischen verschiedenen Professionen, in der individuelle Förderungen geplant, durchgeführt und reflektiert werden. Mit der Entwicklung einer solchen Lernumgebung als Peer-to-Peer-Tutoring werden Kooperations- und Beratungskompetenzen von Studierenden der Sonder- und Regelpädagogik in realen Beratungssituationen trainiert. Zur Vorbereitung des Projektes wurde im WS 16/17 in den Reflexionsseminaren des Kernpraktikums eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Anknüpfend an diese Ergebnisse sollen Studierende gemeinsam unter inklusionsrelevanten – insbesondere behindertenpädagogischen – Aspekten Lernsituationsanalysen durchführen.
II. Nachhaltiger Austausch von inklusionspädagogischem Wissen: Gleichzeitig wird die studentische Arbeitsgruppe der Peer-to-Peer-Beratung notwendige Materialien (z. B. rechtliche Informationen zur inklusiven Beschulung, didaktische Konzepte) für die gezielte Auseinandersetzung der zukünftigen Lehrer_innen aufbereiten. Dies trägt zur nachhaltigen Weitergabe relevanter Informationen für die Umsetzung von inklusiven Lehr- und Lernsettings bei.
Die fachliche Begleitung der studentischen Arbeitsgruppe findet durch die Servicestelle InkluSoB (Inklusive Schule ohne Barrieren) statt.