595.000 Euro für Internationalisierung der Lehrerbildung an der Universität Hamburg
27. November 2020
Auch in der zweiten Förderrunde des DAAD-Programms „Lehramt.International“ war die Universität Hamburg erfolgreich: Das Projekt „Diversity Contexts in Teacher Education“ erhält in den kommenden vier Jahren rund 595.000 Euro. Im Fokus steht die Internationalisierung des Orientierungspraktikums in den Lehramtsstudiengängen.
Das Modul Orientierungspraktikum ist fester Bestandteil der neuen Lehramtsstudiengänge, die zum Wintersemester 2020/21 gestartet sind. Es besteht aus einem Vorbereitungsseminar, einem vierwöchigen Schulpraktikum, einer Begleitveranstaltung sowie einer Modulabschlussprüfung. Die Studierenden sollen auf Basis des Anti-Bias-Ansatzes ihre Diversitätskompetenz für das Berufsleben entwickeln. Vor allem sollen sie für Voreingenommenheit, Stereotypisierung, Diskriminierung und menschenverachtende Orientierungen sowie deren Zusammenhänge sensibilisiert werden.
Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt „Diversity Contexts in Teacher Education“ (DiCoT) zielt auf die Internationalisierung dieses neuen Moduls ab, indem das Netzwerk der internationalen Partnerhochschulen weiter ausgebaut wird und die Partneruniversitäten den Hamburger Studierenden dann Schulen für das Praktikum in der jeweiligen Umgebung vermitteln. Die Hochschulen werden auch bei den organisatorischen Aspekten des Auslandsaufenthalts unterstützen und das Schulpraktikum von universitärer Seite begleiten.
Während Studierende, die ihr Praktikum in Deutschland absolvieren, an einem begleitenden Seminar teilnehmen, werden Studierende im Ausland ein neues Online-Angebot, das sogenannte ePortfolio nutzen, um ihre Erfahrungen zu reflektieren. DiCoT sieht zudem eine wissenschaftliche Begleitforschung vor, um die Effekte des Projekts zu untersuchen.
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, freute sich sehr über die Förderung: „Für die Zukunft der Lehrerausbildung in Europa und darüber hinaus, aber insbesondere auch für Deutschland und Hamburg, ist die Internationalisierung der Ausbildung des pädagogischen Nachwuchses von großer Bedeutung. Nur so können Provinzialität und Engstirnigkeit bis hin zu Rassismus überwunden werden.“
Die Dekanin der Fakultät für Erziehungswissenschaft und Leiterin des Zentrums für Lehrerbildung Hamburg, Prof. Dr. Eva Arnold: „Die Fakultätsleitung freut sich sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen ein weiteres Mal mit einem DAAD-Antrag zur Internationalisierung der Lehrerbildung erfolgreich waren. Die positive Entscheidung des DAAD zeigt, dass die internationalen Kontakte der Fakultät tragfähig und gut aufgestellt sind.“
Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Fakultät für Erziehungswissenschaft und des Zentrums für Lehrerbildung Hamburg (ZLH) und wird von Prof. Dr. Sara Fürstenau (EW), Prof. Dr. Telse Iwers (EW), Dr. Britta Schmidt (ZLH) und Dr. Myriam Hummel (EW und Abteilung Internationales) geleitet. Die Universität war als einzige Universität in beiden Förderphasen des Programms erfolgreich. Starten wird das Projekt im Januar 2021. Partneruniversitäten zum Start sind die Universidade Federal do Rio Grande do Sul (Brasilien), die Université de Strasbourg (Frankreich), die University of Education Winneba (Ghana), die Universidad de Alcalá und die Universidad de Almería (Spanien) sowie die Indiana University (USA). Weitere Einrichtungen sollen während der vierjährigen Projektlaufzeit folgen.