Entwicklungen in der Hamburger Lehrkräftebildung
Die Hamburger Lehrkräftebildung befindet sich in einem kontinuierlichen Reformprozess, der im Jahr 1999 mit der Einsetzung der Hamburger Kommission Lehrerbildung (HKL) durch die damaligen Senatorinnen für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB) sowie Wissenschaft und Forschung (BWF) startete. Ziel des Reformprozesses ist es, Studienangebote und Vorbereitungsdienst an die sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Das im Jahr 2006 gegründete Zentrum für Lehrkräftebildung Hamburg wirkt an Reformvorhaben und Projekten mit.
Anlässe und Zielsetzungen für den Reformprozess der Hamburger Lehrkräftebildung stammen aus unterschiedlichen Quellen, nämlich aus dem politischen Raum, aus der Lehrerprofessionsforschung, aus der Internationalisierung der Lehrkräftebildung, aus der Entwicklungsarbeit der Lehrenden und aus Kooperationen mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Die Verbesserung und Weiterentwicklung der Studiengänge und der Angebote des Landesinstituts sind Ansporn und Herausforderung für alle Verantwortlichen.
Entwicklungsschritte im kontinuierlichen Reformprozess der Hamburger Lehrkräftebildung
2024: Aufbauqualifikation Lehramt für die Sekundarstufe I und II ab dem Wintersemester 2024/25
Zum Wintersemester 2024/25 startet die Aufbauqualifikation Lehramt für die Sekundarstufe I und II (AQ LASek). Mit der Einführung dieses Master-Quereinstiegsstudiengangs wird ein neuer Zugang zum Lehrkräfteberuf für Absolventinnen und Absolventen eines ersten berufsqualifizierenden Bachelor-, Magister- oder Diplomabschlusses in einem Fach, das als Unterrichtsfach für die Sekundarstufe I und II studiert werden kann, geschaffen. Die AQ LASek legt neben einer lehramtsspezifischen Vertiefung im Unterrichtsfach den Fokus insbesondere auf erziehungswissenschaftliche und schulpraktische Studien und führt zum Abschluss „Master of Education“ mit einem Unterrichtsfach.
2023: Reformierte Master-Lehramtsstudiengänge ab dem Wintersemester 2023/24
Zum Ende des Sommersemesters 2023 absolvieren die ersten Studierenden in Regelstudienzeit die reformierten Bachelor-Lehramtsstudiengänge. Um diesen Studierenden einen regelhaften Übergang in den passenden Masterstudiengang zu ermöglich, gehen an der Universität Hamburg zum Wintersemester 2023/24 die fünf reformierten Master-Lehramtsstudiengänge an den Start:
- Lehramt an Grundschulen,
- Lehramt für die Sekundarstufe I und II (Stadtteilschulen und Gymnasien),
- Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Grundschule,
- Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Sekundarstufe und
- Lehramt an berufsbildenden Schulen.
Für Studierende, die ihr Studium an der Universität Hamburg in den Lehramtsstudiengängen Lehramt für die Primar- und Sekundarstufe I, Lehramt an Gymnasien, Lehramt an Beruflichen Schulen und Lehramt für Sonderpädagogik begonnen haben, gelten Übergangsregelungen.
2021: Erfolgreiche Zertifizierung der fünf reformierten Lehramtsstudiengänge
Die fünf neuen Lehramtsstudiengänge Lehramt an Grundschulen, Lehramt für die Sekundarstufe I und II (Stadtteilschulen und Gymnasien), Lehramt an berufsbildenden Schulen, Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Grundschule und Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Sekundarstufe wurden im Rahmen einer Konzeptevaluation im Wintersemester 2019/20 intern und im Sommersemester 2020 extern evaluiert.
Basierend auf dem Selbstbericht aus der internen Evaluation fand am 30. April 2020 eine externe Evaluation in Form einer Online-Begehung statt. Auf seiner Sitzung am 22. September 2020 befasste sich der Gemeinsame Ausschuss Lehrerbildung mit dem Gutachten und nahm Stellung.
Die Zertifizierungskommission Lehrerbildung sprach am 9. Februar 2021 die Zertifizierung der neuen Bachelor- und Master-Lehramtsstudiengänge für den Zeitraum vom 28. Februar 2021 bis 28. Februar 2029 aus.
Die Zertifizierung der reformierten Teilstudiengänge im Lehramt für die Sekundarstufe I und II (Stadtteilschulen und Gymnasien), Lehramt an berufsbildenden Schulen und Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Sekundarstufe erfolgt mehrheitlich über eine Anzeige der wesentlichen Änderungen, mit dem Ziel die bestehende Zertifizierung beizubehalten. Zum Sommersemester 2022 begann für die Teilstudiengänge des Lehramts an Grundschulen und des Lehramts für Sonderpädagogik – Profilbildung Grundschule die Erstevaluation, bestehend aus interner und externer Evaluation. Ebenfalls zum Sommersemester 2022 startete die Rezertifizierung der im ersten Durchlauf von 2014 bis 2020 zertifizierten Lehramtsteilstudiengänge.
2020: Reformierte Bachelor-Lehramtsstudiengänge ab dem Wintersemester 2020/21
Zum Wintersemester 2020/21 gingen fünf neue Bachelor-Lehramtsstudiengänge an der Universität Hamburg an den Start:
- Lehramt an Grundschulen,
- Lehramt für die Sekundarstufe I und II (Stadtteilschulen und Gymnasien),
- Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Grundschule,
- Lehramt für Sonderpädagogik – Profilbildung Sekundarstufe und
- Lehramt an berufsbildenden Schulen.
Für Studierende, die ihr Studium an der Universität Hamburg in den Lehramtsstudiengängen Lehramt für die Primar- und Sekundarstufe I, Lehramt an Gymnasien, Lehramt an Beruflichen Schulen und Lehramt für Sonderpädagogik begonnen hatten, wurden Übergangsregelungen etabliert.
2019: Aufbauqualifikation Lehramt an berufsbildenden Schulen ab dem Wintersemester 2019/20
Als erster aus der Drucksache "Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung" (21/11562) hervorgegangener Studiengang startete zum Wintersemester 2019/20 die Aufbauqualifikation Lehramt an berufsbildenden Schulen (M.Ed.) mit den Fächern Elektrotechnik-Informationstechnik und Metalltechnik. Dieser Master-Quereinstiegsstudiengang wird zusätzlich zum grundständigen Studium für das Lehramt an beruflichen bzw. berufsbildenden Schulen angeboten, mit dem Ziel der Mangelsituation in den genannten Fachrichtungen zu begegnen, indem Ingenieurinnen und Ingenieure im gewerblich-technischen Bereich sich mit einem Bachelor-, Master- oder Diplomabschluss für den Bereich der beruflichen Bildung mit einem lehramtsspezifischen Masterabschluss qualifizieren können.
2018: Umsetzung der Drucksache „Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung“
Als Ergebnis der Drucksache "Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung" (21/11562) wurden gegenüber dem vorherigen Stand insbesondere folgende Veränderungen erforderlich:
- Einführung eines Grundschullehramts (KMK Lehramtstyp 1) verbunden mit der Einstellung des bisherigen Lehramts der Primarstufe und Sekundarstufe I,
- Einführung des Lehramts für Sekundarstufe I und II (Stadtteilschulen und Gymnasien), welches das bisherige Lehramt an Gymnasien ersetzt (KMK Lehramtstyp 4),
- Überarbeitung des Beruflichen Lehramts und Umbenennung in Lehramt an berufsbildenden Schulen (KMK Lehramtstyp 5) und
- Aufgliederung des Lehramts für Sonderpädagogik in die zwei Profile Grundschule und Sekundarstufe (beide KMK Lehramtstyp 6).
Weitere, lehramtstypübergreifende Veränderungen betrafen die Verbesserung der Qualifizierung in den folgenden Bereichen:
- Binnendifferenzierung, Begabungsförderung und Inklusion,
- Lehren, Lernen und Bildung in der digitalen Welt,
- Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie
- Verzahnung von Fachdidaktik und Fachwissenschaft.
Um Studienverläufe zu flexibilisieren und individuelle Schwerpunktsetzungen zu ermöglichen, wurde darüber hinaus ein freier Studienanteil im Umfang von 9 Leistungspunkten in den Bachelorstudiengängen eingeführt.
Seit Herbst 2018 koordiniert das ZLH das Projekt Umsetzung der Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung in Phase 1 / Universitäre Lehrerbildung gemäß der Drucksache zur Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung (21/11562) vom 9. Januar 2018. Am Reformvorhaben sind neben der Universität Hamburg auch die weiteren Lehrerbildenden Hochschulen in Hamburg, TUHH, HAW, HFBK und HfMT, beteiligt. Nach Umsetzung der Drucksache können in Hamburg ab dem Wintersemester 2020/21 fünf grundständige Lehrämter und bereits ab dem Wintersemester 2019/20 die Aufbauqualifikation Lehramt an berufsbildenden Schulen studiert werden.
Im Sommer 2019 beschloss der Gemeinsame Ausschuss Lehrerbildung (GALB) die Prüfungsordnung für den Abschluss Bachelor of Education für die fünf neuen Lehramtsstudiengänge und die Prüfungsordnung für die Aufbauqualifikation Lehramt an berufsbildenden Schulen. Die Zugangssatzung und die Auswahlsatzung für die Bachelor- und Masterstudiengänge sowie die Prüfungsordnung für den Abschluss Master of Education wurden vom GALB im Herbst 2019 beschlossen.
Drei Arbeitsgruppen, die im Auftrag des GALB gebildet wurden, unterstützen den Reformprozess: In einer ersten Arbeitsgruppe wurde die semesterweise Leistungspunkteverteilung auf die Teilstudiengänge im Bachelor- und Masterstudium erarbeitet. Eine zweite Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung des Freien Studienanteils. Eine dritte Arbeitsgruppe diskutierte Rahmenbedingungen für die Realisierung der Verzahnung der Fachwissenschaften mit den zugehörigen Fachdidaktiken; dies fand Eingang in die Bachelor- und Master-Prüfungsordnungen.
Die Verabschiedung der Prüfungsordnung und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen bilden wichtige Orientierungspunkte für die Fachspezifischen Bestimmungen, für deren Erstellung die Fächer zuständig sind. Einige Fächer erstellen zudem fachspezifische Auswahl- und Zugangssatzungen.
2018: Erfolgreicher Folgeantrag in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF
Das Projekt Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen (ProfaLe) der Universität Hamburg wird auch in den Jahren 2019–2023 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung gefördert werden. Als Fördersumme sind rund 5,3 Millionen Euro vorgesehen. Weitere Informationen.
2018: Erfolgreiche Teilsystemakkreditierung der Hamburger Lehrkräftebildung
Um die bundesweite Anerkennung der Hamburger Lehramtsabschlüsse zu sichern, haben die beteiligten Hochschulen ein Qualitätssicherungssystem aufgebaut, für das im Herbst 2015 die Teilsystemakkreditierung beantragt wurde. Der Akkreditierungsantrag wurde angenommen; die Begehungen durch die Akkreditierungskommission fanden 2016 statt.
Das Verfahren zur Akkreditierung des Teilsystems der Lehrkräftebildung in Hamburg wurde im Juni 2018 erfolgreich abgeschlossen (Urkunde des Akkreditierungsrats.).
Im Rahmen der Teilsystemakkreditierung der Lehrkräftebildung wurden die vier Lehramtsstudiengänge Lehramt der Primar- und Sekundarstufe I, Lehramt an Gymnasien, Lehramt an Beruflichen Schulen und Lehramt für Sonderpädagogik intern und extern evaluiert. Sie sind seit dem 7. September 2015 bis 7. September 2022 zertifiziert. Auch alle Lehramtsteilstudiengänge durchlaufen eine interne und externe Evaluation. Auf den Seiten von Referat 31 Qualität und Recht findet sich eine Übersicht über den Zertifizierungsstatus der Lehramtsstudiengänge und Lehramtsteilstudiengänge.
2016: Start des Lehrlabors Lehrerprofessionalisierung
Im Projekt „Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen (ProfaLe)“ wurde im Rahmen der Einrichtung der Arbeitsstelle Lehrerprofessionalisierung im Frühjahr 2016 das Lehrlabor Lehrerprofessionalisierung eingerichtet. Gefördert wird die Entwicklung und Erprobung innovativer Lehrveranstaltungen für die Lehramtsstudiengänge an der Universität Hamburg.
2015-2018: Neuordnung der Lehrämter in Hamburg
Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) haben im September 2015 ein Projekt initiiert, in dem wissenschaftlich begründete Vorschläge zur Fortführung der Reform der Lehrkräftebildung in Hamburg erarbeitet werden sollen. Die Empfehlungen wurden im Januar 2017 an die Behördenleitungen übergeben und bis Mai 2017 um Stellungnahmen der Fachöffentlichkeit ergänzt. Ende 2017 legten BWFG und BSB dem Senat der Entwurf einer Bürgerschaftsdrucksache vor. Die Drucksache 21/11562 wurde am 9. Januar 2018 vom Senat beschlossen und der Bürgerschaft vorgelegt. Die parlamentarische Befassung der Drucksache wurde mit Kenntnisnahme durch die Bürgerschaft am 25. April 2018 abgeschlossen.
Dokumente zum Projekt
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2015: Erfolgreicher Antrag in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF
Erfolgreicher Antrag der Universität Hamburg im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF . Im Zeitraum von Juni 2015 bis Dezember 2018 wird an der Universität Hamburg das Projekt Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen (ProfaLe) mit insgesamt 6,5 Millionen Euro gefördert.
Voraussetzung für die Bewilligung des Projekts war die Entwicklung eines Gesamtkonzepts der Universität zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung. Die Entwicklungsarbeit soll während der Laufzeit des Projekts diesem Konzept folgen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird evaluiert.
2015: Einrichtung des Gemeinsamen Ausschusses für Lehrerbildung (GALB)
Um die Planung und Durchführung der Lehramtsstudiengänge abzustimmen, haben die beteiligten Hochschulen im Jahr 2015 gemäß § 96 a HmbHG die Bildung eines gemeinsamen Ausschusses vereinbart. Der Gemeinsame Ausschuss Lehrerbildung dient der Stärkung der Kooperation aller Institutionen, die für die Lehramtsstudiengänge in Hamburg Verantwortung tragen. Der Ausschuss erhält die Entscheidungskompetenzen der Fakultätsräte bzw. Hochschulsenate in Bezug auf alle Satzungen, die das Zusammenwirken der Beteiligten regeln, insbesondere für Prüfungsordnungen und Zugangssatzungen der Lehramtsstudiengänge. Für Satzungen, deren Geltung auf einen Teilstudiengang beschränkt ist, verbleiben die Entscheidungskompetenzen bei der jeweiligen Fakultät bzw. Hochschule.
2015: Weiterentwicklung des Zentrums für Lehrerbildung
Im Sommer 2015 wurde der Kooperationsvertrag (PDF - 76 kB) zwischen den beteiligten Hochschulen und dem Landesinstitut erneuert, der Aufgaben, Strukturen und Verfahren im Zentrum für Lehrkräftebildung (ZLH) regelt. Durch die Einrichtung eines Gemeinsamen Ausschusses für Lehrerbildung (GALB) waren vor allem die Aufgaben des Rates des Zentrums für Lehrerbildung neu zu bestimmen.
Zusätzlich wurde das Zentrale Prüfungsamt für Lehramtsprüfungen (ZPLA) dem Zentrum angegliedert, um die Abstimmung zu optimieren.
2013: Einwerbung des Projekts Lehrlabor – Kooperation in der Lehrerbildung
Einwerbung des Lehrlabors „Kooperationen in der Lehrerbildung“, finanziert im Rahmen der Lehrer-Initiative des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf-Stiftung. Projektlaufzeit 2013 - 2017.
2012: Erste Absolventinnen und Absolventen der gestuften Studiengänge
Im Sommersemester 2012 haben die ersten Absolventinnen und Absolventen in Hamburg ihre Lehramtsausbildung im gestuften Studiensystem abgeschlossen. Durch eine Studienabschlussbefragung, die seitdem jährlich durchgeführt wird, werden Rückmeldungen und Hinweise zur Weiterentwicklung gesammelt, die für kontinuierliche Qualitätssicherungsmaßnahmen genutzt werden.
2011: Start der Umsetzung der Kernpraktika
Ein zentrales Element der Master-Studiengänge ist das Kernpraktikum im 2. und 3. Semester mit einem Umfang von 30 Leistungspunkten. Diese schulpraktischen Studien, die auf den Fachunterricht der gewählten Lehramtstypen ausgerichtet sind, werden von der Universität und dem Landesinstitut gemeinsam begleitet. An den Praktikumsschulen werden die Studierenden von Mentorinnen und Mentoren betreut.
2007 und 2010: Umstellung auf das gestufte Studiensystem – Start der Bachelor- und Masterstudiengänge
Zum Wintersemester 2010/11 starteten die Masterstudiengänge, die zum Abschluss „Master of Education“ führen. Dieser Abschluss ist dem 1. Staatsexamen gleichgestellt und befähigt zum Eintritt in den Vorbereitungsdienst.
Zum Wintersemester 2007/2008 wurden an der Universität Hamburg erstmals Studierende zu den Bachelorstudiengängen der vier Lehramtstypen zugelassen, nachdem zuvor in einem aufwändigen Prozess Studienstrukturen und Curricula entwickelt worden waren. Die inhaltliche Entwicklungsarbeit an den Modulbeschreibungen konnte dabei stark von den zuvor abgestimmten Kerncurricula profitieren. Sie wurde von den Sozietäten begleitet, vom ZLH koordiniert und von den zuständigen Fakultätsräten bzw. Hochschulsenaten beschlossen.
2006: Gründung des Zentrums für Lehrerbildung Hamburg
Im Juni 2006 wurde das Zentrum für Lehrerbildung Hamburg (ZLH) eingerichtet, in dem Universität und die beteiligten Hochschulen mit der Schulbehörde bzw. dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) miteinander kooperieren. Das ZLH koordiniert Abstimmungsprozesse und unterstützt die Verantwortlichen zum Beispiel bei der Erstellung von Studien- und Prüfungsordnungen oder bei der Qualitätssicherung der Lehramtsstudiengänge. Auch die Organisation schulpraktischer Studien gehört zu den Aufgaben des Zentrums.
2004: Straffung des Vorbereitungsdienstes
Im Jahr 2004 wurde der Vorbereitungsdienst von 24 Monaten auf 18 Monate gekürzt und mit der anschließenden Fortbildung verzahnt. Alle Module wurden einem der folgenden fünf Kompetenzbereiche zugeordnet:
- Diagnostizieren / Beraten / Beurteilen
- Entwickeln / Innovieren
- Erziehen
- Organisieren / Verwalten
- Unterrichten
Die prioritären Themen „Neue Medien“, „Umgang mit kultureller und sozialer Heterogenität“ und „Schulentwicklung“ wurden verbindlich verankert.
Darüber hinaus wurde die Berufseingangsphase (BEP) in Hamburg am Landesinstitut als Angebot für neueingestellte Lehrerinnen und Lehrer etabliert. Diese berufsbegleitende Eingangsphase ist Teil der Lehrerfortbildung. Ziel ist, junge Lehrkräfte durch schulnahe, kompetenzbezogene und kollegial-kooperative Begleitung zu unterstützen und so die Professionalität der Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger zu stärken und ihnen die Integration an den Schulen zu erleichtern.
2003: Entscheidung zur Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf das gestufte Studiensystem
Im Sommer 2003 fiel der Beschluss des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, die Lehramtsstudiengänge auf das gestufte Studiensystem umzustellen. Zugleich wurde bekräftigt, die Reform der Lehrkräftebildung fortzusetzen.
Bis 2003: Erarbeitung von „Kerncurriula“ für die erste und zweite Phase der Lehrkräftebildung
Die erste Aufgabe der Sozietäten bestand darin, für alle Fächer der Hamburger Lehrkräftebildung „Kerncurricula“ zu entwickeln, die für die erste und zweite Phase der Lehrkräftebildung maßgeblich sein sollten. Zu diesem Zweck wurden Kompetenzbereiche definiert und verbindliche Inhalte festgelegt, die der Erreichung von Standards dienen sollen.
Um die Anschlussfähigkeit des Vorbereitungsdienstes an das Studium zu erhöhen, wurden die Kerncurricula zwischen den zuständigen Fachbereichen und der Abteilung Ausbildung des Landesinstituts abgestimmt. Bindende Beschlüsse zur Umsetzung der Curricula wurden in den zuständigen Einrichtungen, d.h. in den Fachbereichen der Universität und der weiteren beteiligten Hochschulen bzw. im Landesinstitut getroffen.
Die Entwicklung der Kerncurricula wurde im Jahr 2003 abgeschlossen.
2001: Gründung von Sozietäten
Um die Zusammenarbeit zwischen den Phasen und Institutionen zu fördern, wurden im Juli 2001 insgesamt 28 Sozietäten der Lehrkräftebildung eingerichtet, gegliedert nach Fächern, Fächergruppen, Lernbereichen sowie Berufsfeldgruppen und zusätzlich zu den prioritären Themen. Mitglieder der Sozietäten sind Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Fachwissenschaften, der Fachdidaktiken, der Erziehungswissenschaft, des Landesinstituts und der Behörden (Fachreferentinnen und Fachreferenten).
2001: Gutachten als Ausgangspunkt des Reformpozesses
Der kontinuierliche Reformprozess der Hamburger Lehrkräftebildung startete bereits 1999 mit der Einsetzung der Hamburger Kommission Lehrerbildung (HKL) durch die damaligen Senatorinnen für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB) bzw. Wissenschaft und Forschung (BWF), deren Empfehlungen im Jahr 2001 veröffentlicht wurden (Keuffer, J., Oelkers, J., (2001). Reform der Lehrerbildung in Hamburg. Weinheim und Basel: Beltz).
Die Empfehlungen der Kommission haben Eingang gefunden in Bürgerschaftsdrucksachen und Leitlinien des Senats zur Lehrkräftebildung, insbesondere in die Senatsdrucksache 18/3809 vom 28.02.2006 (PDF - 167 kB).