Sozietäten

Ein wichtiger Bestandteil der Reform der Lehrerbildung ist die stärkere Verbindung zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik im Zuge der universitären Lehramtsausbildung. Ziel ist dabei die Stärkung des interdisziplinären und professionsorientierten Lehramtsstudiums.

Vor diesem Hintergrund gibt es verbindliche Aussagen in den Prüfungsordnungen der Lehramts-Bachelor- und Lehramts-Masterstudiengänge in § 4 Abs. 6-10 für alle Lehramtsstudiengänge hinsichtlich der Kooperationen zwischen den Fachwissenschaften aller Unterrichtsfächer und beruflichen Fachrichtugnen und den dazugehörigen Fachdidaktiken. Die Kooperation kann dabei entweder im Bachelor- oder Masterstudiengang angeboten werden.

Die Ausgestaltung des Kooperationsmoduls kann in unterschiedlichen Formen konkret umgesetzt werden. Entsprechend der Fachspezifischen Bestimmungen der Erziehungswissenschaft § 4 Abs. 6 sind daher folgende Kooperationsformen zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik möglich:

• Allgemeine Kooperation: Es findet eine allgemeine Abstimmung zwischen Fach und Fachdidaktik statt.
• Inhaltliche Kooperation: Die Kooperation findet auf inhaltlicher Ebene statt. Verknüpfung von fachdidaktischen und fachlichen Inhalten finden statt, indem Veranstaltungen aufeinander abgestimmt oder aufeinander bezogen werden.
• Lehrveranstaltungskooperation: Es finden Kooperationsseminare statt.
• Transferkooperation: Studierende stellen eigenständig fachdidaktische Verknüpfungen zu fachwissen­schaftlichen Modulen her und erweitern das eigene fachliche Wissen themenbezogen/aufgabenbezogen.

In den Fachspezifischen Bestimmungen der Bachelor- oder Masterstudiengänge der Unterrichtsfächer und beruflichen Fachrichtungen wird in § 4 Abs. 6-10 das Kooperationsmodul für den jeweiligen Lehramtsstudiengang beschrieben. Die jeweilige Modulbeschreibung kann weitere Informationen zur Kooperation enthalten.

Kontinuierlicher Austausch zwischen Lehrverantwortlichen aus Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Fachseminarleitungen und Fortbildner:innen und Fachreferenten eröffnet angehenden Lehrkräften die Möglichkeit für einen kontinuierlichen und anschlussfähigen Kompetenzaufbau. Die Anwendung von theoretischem Fachwissen in der Unterrichtsplanung, -durchführung und  -reflexion kann gelingen; Selbstwirksamkeit wird erfahrbar.  Um diese Abstimmung zu unterstützen, finden sich nachstehend die Verweise auf die Curricula bzw. Fachspezifischen Bestimmungen (FSB) der Teilstudiengänge in der ersten Phase (Studium), die Ausbildungscurricula der zweiten Phase (Vorbereitungsidenst) sowie die Hamburger Bildungspläne.

Erste Phase
Fachspezifische Bestimmungen der lehramtsbezogenen Bachelor- und Masterteilstudiengänge 

Zweite Phase
Referenzrahmen
Ausbildungscurricula der Fachseminare
Hamburger Bildungspläne 

Das Modell zum kumulativen Kompetenzaufbau aus dem SWK Gutachten bietet Anregung für Diskurs und Verständigung; 
(hier:  Modell zum kumulativen Kompetenzaufbau: Lernziele, Lerngelegenheiten und Qualifikationsphasen in Bezug auf unterrichtsbezogene Kompetenzen) SWK Gutachten 2023, S. 84 (PDF).

Die Prüfung der KMK-Konformität der Fachspezfischen Bestimmungen (FSB) ist Bestandteil der Akkreditierungsvorgaben der Lehramtsstudiengänge. Die Sozietät übernimmt in diesem Verfahren eine (Vor)prüfung und gibt eine Stellungnahme ab, die der verantwortlichen  Gutachtergruppe für die (Re)Zertifizierung zur Verfügung gestellt wird. Die Beratung wird im Rahmen folgender Vorhaben notwendig:

• Bei Erstellung einer Neufassung
• Evtl. bei Erstellung einer Änderungsfassung, insbesondere bei Änderung des Curriculums, der Studieninhalte oder der Qualifikationsziele. Ob eine Prüfung durch die Sozietät nötig ist, wird vom ZLH festgestellt.
• Ein Jahr vor Start der mehrstufigen Evaluation. Zu diesem Zeitpunkt soll geprüft werden, ob die derzeit gültigen FSB mit den aktuellsten KMK-Standards übereinstimmen. Eine zwischenzeitliche Überabeitung der Standards kann eine Überarbeitung der FSB notwendig machen, die im Rahmen der mehrstufigen Evaluation umgesetzt werden kann.

Die Prüfung der KMK-Konformität erfolgt mittels Abgleich des Curriculums mit folgenden KMK-Standards in der Lehrerbildung:

• Für den Teilstudiengang Erziehungswissenschaft ohne Fachdidaktiken: Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften (PDF, Fassung 16.12.2004 i. d. F. vom 16.05.2019)
• Für die Teilstudiengänge der Unterrichtsfächer inkl. Fachdidaktik, beruflichen Fachrichtungen inklusive Didaktik der beruflichen Fachrichtung und Sonderpädagogik: Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung (PDF, Fassung 16.10.2008 i. d. F. vom 08.02.2024)

Ablauf des Prüfprozesses:

Ergänzende Informationen zu Schritt 2:

• Die Prüfung der KMK-Konformität der FSB soll möglichst gemeinsam für Bachelor- und Master-FSB erfolgen.
• Die Prüfung einer FSB des Unterrichtsfachs oder der beruflichen Fachrichtung beinhaltet neben dem fachlichen Anteil aus den eigenen FSB immer auch den fachdidaktischen Anteil der FSB des Teilstudiengangs Erziehungswissenschaft.
• Die bzw. der BSB-Mitarbeiter:in im ZLH kann bei Bedarf unterstützen.
• Die Bestätigung des Prüfergebnisses kann mit der Vorlage für eine Stellungsnahme (WORD) erfolgen.

Fristen:

• Neufassung, Änderungsfassung: spätestens zur Genehmigung der FSB im Präsidium. Eine frühere Prüfung ist hilfreich, damit notwendig erachtete Änderungen in die FSB eingearbeitet werden können.
• Anstehende mehrstufige Evaluation: bis zum Auftakttreffen.

Sie finden hier eine Übersicht der fachlichen Sozietäten mit den jeweiligen Vorsitzenden sowie dem letzten bekannten Sitzungstermin. Wenden Sie sich bei Interesse zur Mitarbeit in den Sozietäten gerne direkt an den Vorsitz. 
Das ZLH bittet um Übermittlung von Aktualisierungsbedarfen an sozietaeten.zlh"AT"uni-hamburg.de. 

Die überfachlichen Sozietäten widmen sich den Querschnittsthemen in der Hamburger Lehrkräftebildung.
Auf längere Tradidtion blicken die Sozietäten Schulentwicklung, Digitalisierung und Digitalität (ehemals Neue Medien), Inklusion und Sprachlich-kuturelle Heterogenität. Die Sozietät Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde im Herbst 2021 konstituiert und stellt damit die "jüngste" Sozietät in Hamburg dar.