L3Prof: Vorstellung der neuen Projekte für SoSe 22 und WiSe 22/23
24. Januar 2022
Das Lehrlabor Lehrerprofessionalisierung (L3Prof) geht in die vorletzte Runde: Für das Sommersemester 2022 und das Wintersemester 2022/23 werden vier weitere innovative Projekte gefördert, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.
Das erste Projekt „Kohärenz zum Lehren humanbiologischer Unterrichtsthemen in der Lehrkräftebildung Biologie (KohuBi)“ von Dr. Finja Grospietsch und Prof. Dr. Julia Schwanewedel strebt eine Defragmentierung der Lernangebote zum Lehren humanbiologischer Unterrichtsthemen für angehende Biologielehrkräfte an. Durch das Miteinbeziehen von Inhalten der für die Masterstudierenden parallel stattfindenden humanbiologischen Grundvorlesung in ein fachdidaktisches Seminar soll Fach und Fachdidaktik auf inhaltlich-curricularer Ebene enger miteinander verknüpft werden. Ebenso wird ein verzahntes Lehr-Lern-Material zu den zeitlich getrennten Pflichtveranstaltungen konzipiert, um so Abstimmungen zwischen Bachelor- und Master-Teilstudiengang zu erreichen.
Um den Mangel an geeigneten Vignetten, die die Wirkungen von Sprachexplizitheit darstellen, in der Physik zu beheben, werden im Projekt „Sprachexpliziter Physikunterricht - Vignetten für die Lehrerbildung“ von Prof. Dr. Dietmar Höttecke und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ingrid Gogolin eben diese gewonnen. Material für die Vignetten bietet das DFG-geförderte Projekt PhyDiv (Physikunterricht im Kontext sprachlicher Diversität). Der sprachexplizite Pilotunterricht soll je nach Phase und sozialer Situation video- bzw. audiografiert werden, um mit den daraus gewonnenen Vignetten die unterschiedlichen Aspekte der Theorie sprachexpliziten Fachunterrichts zugänglich und erfahrbar zu machen.
Für die Sensibilisierung von Barrieren in Lehr-Lernprozessen wird im Projekt „FuTURe - Fundus von Textvignetten für Unterrichtsbeobachtung und Research“ von Prof. Dr. Gabi Ricken und Stephanie Wenck ein Fundus von Textvignetten entwickelt und validiert. Das Verwenden von Unterrichtsvideos ist eine gängige Methode, um die Beobachtung verschiedener gelungener Unterrichtsaspekte zu üben. Jedoch fehlt es bislang noch an geeignetem Material, welches sich für eine Beobachtung von misslungener Unterrichtsgestaltung eignet. Das Textformat der zu entwickelnden Vignetten ermöglicht gezielte systematische Variationen der Inhalte und ihrer sprachlichen Gestaltung ohne Bloßstellung der Akteur:innen. Der im Projekt entwickelte Vignettenfundus kann studienübergreifend unter verschiedenen Perspektiven eingesetzt werden.
Ole Stabick, Prof. Dr. Ingrid Bähr und Prof. Dr. Claus Krieger widmen sich in ihrem Projekt dem Umgang mit Ungewissheit im Sportunterricht. Mit dem Lehrlabor „Professionalisierung für Ungewissheit“ (ProfUnt) sollen Sportstudierende für das Konzept eines ungewissheitsfreundlichen Fachunterrichts, sowohl für Studierende als auch für Schüler:innen, sensibilisiert werden. Dazu werden entsprechende Unterrichtsvorhaben in Kooperation mit Mentor:innen an den Partnerschulen erprobt und videografiert. Die daraus entstehenden Videovignetten ermöglichen auch zukünftigen Seminarteilnehmenden eine Reflexion pädagogischen Handelns in ungewissen Unterrichtssituationen hinsichtlich ihrer Bildungspotenziale.